San Gimignano: Ferie Messium In den Statuten von 1255 der Stadt San Gimignano findet man die erste Veröffentlichung der Feierlichkeiten, in einer Rubrik, die mit "DE FERIIS PONENDIS" überschriebenen ist. Darin wird festgelegt, daß die "FERIE DELLE MESSI" im Juni geachtet und eingehalten werden sollen (FERIE MESSIUM). Dieses Fest, das von der gesamten Bevölkerung alljährlich gefeiert wurde, um eine günstige Emte zu bewirken, war Anlaß zu Vergnügungen mit Musik, Tanz, Spielen und Kämpfen zwischen mit Stöcken bewaffneten Recken zu Pferde. Durch die Wiederaufnahme dieser antiken Feier wollen die Bewohner von San Gimignano, die in den vier edlen historischen "Contraden" (Stadtvierteln) zusammenkommen, ihre überlieferten kulturellen Traditionen bewahren und verbreiten. In der zweiten Stunde nach dem Klang der Mittagsglocke (14 Uhr) beginnt die FERIA des Samstags. Während die bewaffneten Schergen die Stadttore kontrollieren, finden wir in den Straßen und auf den Plätzen die Kunsthandwerksmeister bei der Herstellung der traditionellen örtlichen Gegenstände aus Holz, Eisen, Stein, Gold, Keramik und Stoff. Zu sehen sind Tische voller Wurstwaren und hausgemachtem Käse, die Stände der Weinhändlerund der Ölverkäufer, all dies kann man kosten und zu günstigen Preisen erstehen. Auch die Händler von Safran, dessen Anbau zur Hälfte des 13. Jahrhunderts eine der wichtigsten Quellen des Reichtums war, wird nicht fehlen. Seiltänzer, Musikanten und Bänkelsdnger geben Anlaß zu Vorstellungen und Darbietungen, Zauberer und Chiromanten lesen die Zukunft. Die FERIA geht dann am Sonntagmorgen weiter. Um 10.30 Uhr versammeln sich die Ritter aus den vier Contraden, denen die Trommler und die Herolde vorangehen, urn den Gruß und den Glückwunsch des Stadtvogts entgegenzunehmen. Der Probst spendet den Recken, die sich im Turnier fordern, seinen Segen. Die versammelten "Contraden" machen sich auf den Weg zur Burg von Montestaffoli, wo ein Lager aufgeschlagen wird. In der fünften Stunde nach Mittag rufen die vier "Contraden" den historischen Zug ins Leben, indem sie sich zum Klang der Trommeln und der Trompeten durch die Straßen von San Giovanni und San Matteo bewegen und ihre Recken zu Füßen der Burgmauern begleiten, wo das STOCKTURNIER stattfindet. Hier fordem sich die von jeder "Contrade" ausgewählten Ritter im Zweikampf um die Erringung des begehrten "GOLDENEN SCHWERTS". Die FERIA geht zwischen Verkaufsständen und Aufführungen bis spät am Abend weiter. |